Wir über uns

Ultreia und Buen camino
Wir sind auf dem Weg!
Auf dem Jakobsweg von Willich am Niederrhein nach Santiago de Compostela und darüber hinaus nach Cap Finisterre zum Kilometerstein 0,0 km, dem Ende der alten Welt.
Wir, Heinz & Dorothe, haben gerade die 50 hinter uns gelassen, unsere Silberhochzeit feiern dürfen und unsere Tochter ins Leben entlassen. Soll heißen, wir haben jetzt die Chance das Projekt Pilgerreise auf dem Camino von Willich nach Santiago de Compostela anzugehen. Beruflich sind wir als Krankenpflegekräfte an einem großen Düsseldorfer Krankenhaus tätig. Ein Teil unseres jährlichen Urlaubes gibt uns die Möglichkeit, wenn auch in Etappen über mehrere Jahre, „den Weg“ zu erlaufen, zu erleben und zu erfahren.
Wie kommt man auf die Idee den Jakobsweg zu pilgern? Diese Frage haben wir uns natürlich auch gestellt. Als Mitglieder der heimischen Pfarrgemeinde und der Kolpingsfamilie, sind wir als Christen zumindest mit der Tradition der Pilgerreisen vertraut. Bis ungefähr 2002 hatten wir aber niemals in Erwägung gezogen selbst auf Pilgerschaft zu gehen. Initial sind wir seinerzeit durch Hape Kerkelings Buch ‚Ich bin dann mal weg‘, welches uns gleichermaßen fasziniert aber auch erschrocken hat, auf den Gedanken gekommen dass wir das auch irgendwann mal machen. Irgendwann, ja das ist so ein Wort das kann man ziehen wie einen Kaugummi, sagt aber nichts Konkretes aus. Und so war es dann auch – nichts Konkretes. Der Alltag mit Beruf, Kindererziehung, Höhen und Tiefen des Lebens hat den Gedanken den Jakobsweg zu gehen mehr und mehr verblassen lassen.
Bis, ja bis, im Oktober des vergangenen Jahres. Ich, Heinz, erlitt im September während des Urlaubs eine sehr schmerzhafte und zermürbende orthopädische Erkrankung. Das hieß nach dem Heimflug, raus aus dem Flieger und ab ins Krankenhaus. In schmerzfreien Phasen nach medizinischen Therapien, Krankengymnastik und regelmäßigen Injektionen von Betäubungsmitteln, hat man sehr viel Zeit über sich und das Leben überhaupt nachzudenken. Und heute steht ja auch das Internet zur Verfügung wenn man mal nicht sinnieren will. So surft man halt so durch die Webseiten auf der Suche nach etwas Interessantem. Nicht direkt, erst in der zweiten Woche meines Krankenhausaufenthaltes stieß ich auf einen Artikel im Onlineportal eines renommierten deutschen Nachrichtenmagazins der getitelt war mit „der Jakobsweg - früher und heute“. Da war er wieder in meinem Kopf der - der Jakobsweg. Ja, den wollten wir ja irgendwann mal gehen erinnerte ich mich. Der Artikel fesselte mich und ich fasste den Entschluss, Dorothe wusste noch nichts davon, jetzt wird der Weg in Angriff genommen. Es gab nur ein Problem, ich muss erst mal noch gesund werden. Es folgte die Reha und das Jahr ging mit Weihnachten so langsam zu Ende ohne dass ich weiter zielorientiert an meinem Gedanken gearbeitet hätte.
Bis Anfang Januar! Ich sah im ZDF einen Zweiteiler mit dem Titel ‚Die Pilgerin‘ und eine dazugehörige Dokumentation. Da ist er wieder der Camino dachte ich mir. Er will dass wir ihn gehen. Ich kramte das Buch von Hape Kerkeling nochmal aus dem Bücherregal und hatte es erneut sehr schnell durchgelesen. Ich eröffnete Dorothe meine Idee den Jakobsweg jetzt endlich anzugehen wenn ich völlig wiederhergestellt bin. Sie war sofort wieder Feuer und Flamme und so begannen wir ‚unseren Camino‘ zu planen. Irgendwie erinnerte ich mich daran dass ganz in der Nähe ein deutscher Jakobsweg vorbeiführt. Klar linksrheinisch in der Nähe unserer Nachbarstadt Meerbusch. So beschlossen wir dann den Camino, ‚unseren Camino‘ , direkt vor unserer Haustüre zu beginnen. Die Recherchen zur Tourenplanung begannen. Was ist wichtig, was nicht, fragten wir uns. Pilgerpass, die Jakobsmuschel als Zeichen der Pilger, Pilgerreiseführer, Empfehlungsschreiben, Etappenkarten, Ausrüstung, und und und. Selbstverständlich auch ein Pilgertagebuch, welches man heute natürlich online schreibt. (Wir haben aber trotzdem auch eins in analog).

Und hier ist es nun unser Pilgertagebuch. Dieses Tagebuch wird uns, aber auch allen anderen denen es gefällt und interessant erscheint, die nächsten Jahre begleiten.

Es geht also wirklich los – Ja, wir sind auf dem Weg

Diese Abschnitte des Jakobsweges liegen vor uns:

Rhein-Camino:
Von Meerbusch nach Koblenz-Stolzenfels

Mosel-Camino:
Von Koblenz-Stolzenfels über Trier nach Perl und Schengen (L)

Nordfrankreich-Camino:
Von Schengen nach Vezelay

Via Lemovicensis:
Von Vezelay nach Saint-Jean-Pied-de-Port

Camino Francés
Von Saint-Jean-Pied-de-Port nach Santiago de Compostela und weiter bis Finistera, ans Ende der alten Welt.


Euch allen ein frohes Ultreia und Buen camino

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